Ich freu mich sehr, daß Du den Weg in meine neue Blogheimat gefunden hast. Es war Zeit für Veränderung. Ich hoffe, es gefällt auch hier und es wird von hier aus genauso fleißig gezwitschert und der Daumen hochgehalten, wie bisher.
Nachdem der letzte Post ungewohnt schwer daher kam, wird es heute etwas leichter. Es geht nämlich um Freundschaft.
Durch die Blogs geistert das Thema, weil Bine von WasEigenes und Frau Mülli von Jolijou dazu aufgerufen haben, eine Kurzgeschichte über Freundschaft zu schreiben. Außerdem fragt Janina von Herzmutter, ob Kinder unsere Freundschaft zerstören.

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Lange habe ich nachgedacht, was mich zu diesem Thema am meisten bewegt.  In den letzten beiden Jahren mußte ich schmerzhaft feststellen, daß Kinder als Gemeinsamkeit nicht genug sind um eine längere Freundschaft zu führen.

Aber warum dem Vergangenen nachtrauern, wenn die Gegenwart in Bezug auf Freundschaften nahezu perfekt ist. Meine besten Freundinnen habe ich seit vierundzwanzig beziehungsweise zweiundzwanzig Jahren. Natürlich gab es Durststrecken, gerade wenn man sich in zu unterschiedlichen Lebensphasen befand. Doch ich wußte immer: ein Anruf genügt und sie sind zur Stelle. Eine der Beiden hat ein Kind, die Andere ist noch kinderlos. Klar hat man immer mal wieder ein schlechtes Gewissen, wenn man sich wochenlang nicht gemeldet hat. Ihr kennt das, jeden Morgen nimmt man es sich vor anzurufen und sobald es Abend geworden ist hat man erst Angst, der Anruf paßt gerade nicht in den Tagesablauf der Anderen. Und dann ist man zu müde.

Und dann ruft sie an und alles ist wie immer. Man quatscht eine Ewigkeit und macht endlich mal wieder was aus. Keine Vorwürfe. Keine Eifersüchteleien. Die Kinder sind auch kein großes Thema. Klar, man spricht über aktuelle Entwicklungen. Aber das ist nicht das alles beherrschende Thema. Vielleicht weil man auch gemeinsame Erlebnisse aus der kinderlosen Zeit hat die einen verbinden. Der erste Liebeskummer, Schulthemen, Wohnungssuchen, Umzüge, Trennungen, Hochzeiten und auch Todesfälle. Gestritten haben wir uns selbstverständlich auch. Aber ich behaupte mal, nach so langer Zeit mag man sich oder eben nicht. Man kennt sich in Extremsituationen und die Macken des anderen hat man lieb gewonnen.

Aber es gibt sie auch, die noch jungen Freundschaften. Eltern von befreundeten Kindern. Die nicht sofort beste Freunde sein wollen. Wo sich langsam herauskristallisiert, daß man sich unabhängig von den Kindern gut versteht und man ganz langsam Nähe aufbauen kann. Aber nicht muß.

Ich habe fast alle Geschichten, die zum Thema verlinkt wurden gelesen. Dabei ist mir einmal mehr klar geworden, daß es viele Aspekte von Freundschaft gibt. Manche haben erlebt, daß Freundschaften kommen und gehen. Manche wurden in einer Freundschaft betrogen. Andere haben in schweren Zeiten Kraft aus einer Freundschaft geschöpft. Allen Geschichten war eines gemeinsam: Freundschaften sind wichtig. Sehr sogar.

Die Zwerginnen machen auch schon längst die Erfahrung, was Freundschaft bedeutet und ich versuche diese Entwicklungen zu beobachten ohne einzugreifen. Gerade dann, wenn ich sie Fehler machen sehe, die ich in meiner Kindheit auch schon gemacht habe und schmerzlich deren Konsequenzen erfahren mußte. Aber ich befürchte, sie müssen manche Erfahrungen selbst machen um sie zu verstehen.

Wie ist das bei Euch? Habt Ihr eine beste Freundin oder einen besten Freund? Kommen und gehen Freundschaften?

Gruß

Suse